Der Blumenkünstler Rodolfo Casati vereint das gärtnerische Erbe von vier Generationen. Sein konzeptorientierter Ansatz ist in der Biologie verwurzelt, aber nicht an Konventionen gebunden. Er verwandelt unerwartete Materialien und Objekte in elegante, transparente Kompositionen. Sein Engagement für Nachhaltigkeit umfasst sowohl intime Entwürfe als auch monumentale Installationen und hat ihm den Ruf einer erfinderischen Stimme im zeitgenössischen Blumendesign eingebracht.
"Ich neige dazu, keine vordefinierten Regeln oder Standards zu befolgen. Ich liebe es zu experimentieren. Dennoch ziehen sich Eleganz, Natürlichkeit und Transparenz oft wie ein roter Faden durch meine Arbeit. Etwas zu schaffen, das einfach erscheint, aber niemals banal ist, ist für mich die schwierigste und lohnendste Herausforderung.
Ich beobachte alles. Linien, Bewegung, Spannung... die Energie, die den Dingen eine Seele gibt. Landschaften - die Wälder, die Berge, das Meer - alles, was mich faszinieren kann. Diese Faszination ist mein Ausgangspunkt. Jeder Entwurf beginnt mit einem Konzept. Eine Idee, ein geistiges Bild, durch Farben und Materialien - ob botanisch oder nicht - auszudrücken, weckt Neugier und Emotionen. Das ist das Ziel: mich selbst und den Betrachter zu erregen.
Ich habe eine tiefe Zuneigung zu Materialien mit Persönlichkeit. Es geht nicht um den kommerziellen Wert, sondern um Poesie. Nachhaltigkeit? Das ist jetzt ein populäres Wort, aber es war für mich schon wichtig, lange bevor es zum Trend wurde. Ich liebe es, dem, was andere wegwerfen, neues Leben einzuhauchen - von Gartenabfällen bis hin zu unerwarteten Gegenständen. Einige meiner Lieblingsmaterialien stammen direkt aus meinem eigenen Garten - null Kilometer, voller Bedeutung.
Es ist eine große Befriedigung, wenn Kreativität in groß angelegte künstlerische Projekte und Installationen einfließt. Ich mag besonders die Momente an Orten wie Alden Biesen, Oxford, Chaumont-sur-Loire, Venaria Reale in Turin, Huis Ten Bosch, Myplant in Mailand und die Schulen - Minoprio, wo ich jetzt unterrichte, und Vea, Sikastone in China. Jede dieser Schulen hat mir etwas Einzigartiges gegeben.
Florales Design ist mehr als ein Beruf, es liegt mir im Blut. Ich wurde in eine Familie von Floristen, Gärtnern und Gartenbauern hineingeboren - in vierter Generation. Ich wusste immer, was ich wollte. Nach meinem Studium an der Minoprio-Schule und später in Biologie tauchte ich in unser Familienunternehmen ein, unterrichtete, gestaltete und reiste. Ob ich nun mit Sanremo Italian Style, auf Festivals, in Klassenzimmern oder auf Ausstellungen in Russland, Japan oder China arbeite, mein Fokus bleibt derselbe: Leidenschaft, Emotion, Struktur und Seele.
Die Weltmeisterschaft ist eine gute Gelegenheit, mich selbst zu testen. Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber das macht nichts. Ein Wettbewerb bedeutet, Schönheit zu teilen. Und in einer Welt, die vielleicht vergessen hat, wie man die einfachen Dinge - wie eine Blume - bewundert, wird diese Schönheit noch wichtiger. Auf diese Weise möchte ich mich von der Masse abheben. Nicht durch Tricks oder Spektakel, sondern indem ich Momente echter Emotionen schaffe.