In den Gärten, Innenräumen und historischen Sälen des Schlosses von Landkommandant Alden Biesen zeigten thematische Ausstellungen eine breite Palette von Stilen. Das übergreifende Thema lautete "Lights & Shadows" (Licht und Schatten), mit dem die Macher den Dialog zwischen Licht und Dunkelheit in Farbe, Material und Form untersuchten. Über dreißig führende Designer aus dem In- und Ausland präsentierten eine Reihe von Installationen, die den Schlosspark in eine abwechslungsreiche Blumenlandschaft verwandelten. Darunter so bekannte Namen wie Hanneke Frankema, Chantal Post, Lily Beelen, Erik Lockley, Conny van der Westerlaken und Stefan Van Berlo.
Für Fachleute bot die Veranstaltung neben viel Inspiration auch einen umfassenden Überblick über Techniken, Konstruktionen und Anwendungen. Das Ergebnis war eine dynamische und sehr abwechslungsreiche Präsentation moderner Blumenkunst: von subtilen kleinen Arbeiten in den Schlossräumen bis hin zu großen Außeninstallationen, die mit Licht und Offenheit spielen.
Die Féerie Florale verband auch Wettbewerb und Bildung. So hatte eine Delegation von Studenten der Floristikschule Diseño Nueve aus Mexiko die Eingangsbrücke und das Tor mit einer monumentalen Blumeninstallation geschmückt. In der Abteilung "Lampen und Lampenschirme" zeigten professionelle Floristen ihre Kreativität bei floralen Beleuchtungskörpern. Alle Arbeiten wurden während der Veranstaltung nach Technik, Form, Farbe und Originalität bewertet. Floristenlehrlinge
arbeiteten zum Thema Tischgestaltung und wetteiferten um den am besten dekorierten Tisch. Hobbyisten und Studenten der Erwachsenenbildung konzentrierten sich auf die Gestaltung von Blumenleuchtern.
Laut Organisator Koen Van Malderen besteht das Ziel der Féerie Florale darin, die Besucher sowohl zu überraschen als auch aktiv in die Welt der Blumen einzubeziehen. Das scheint zu gelingen: Die Mischung aus öffentlichen Aktivitäten, Fachinformationen und internationalem Input zog ein breites Publikum an. Auch Direktor Patrick Cornelissen von Alden Biesen sieht ein steigendes Interesse: Mit dieser wachsenden internationalen Aufmerksamkeit und einem starken inhaltlichen Programm scheint sich die Féerie Florale zu einem soliden Nachfolger der früheren Fleuramour zu entwickeln.
Für ihre Installation in der Kirche hatte Hanneke Frankema die zehn Kronleuchter aus ihrer Ausstellung 'Growth' während des World Cup Floral Art wiederverwendet. Die Kronleuchter, die aus Re-board um eine leichte Aluminiumkonstruktion herum gebaut wurden, sind sehr stabil. Die Gestelle hingen auf Rollwagen im Lager und wir konnten sie einfach durchschieben", sagt Hanneke Frankema. Die Kronleuchter sind ein Beispiel für das Motto Re-Use to reduce. Wenn man sie ein wenig verändert oder mit anderen Materialien ausstattet, können sie viele Male verwendet werden - und das war auch die Absicht. Das bisschen 'nachhaltig' und Wiederverwendung habe ich auch bei 'Growth' proklamiert.
Diese Wiederverwendung galt auch für bestimmte Pflanzenarten wie die Tillandsia-Luftpflanzen und Bromelien. Ich habe sie einfach herausgenommen und in der Zeit, in der sie hier zu Hause waren, gut gepflegt - und sie konnten im Handumdrehen wieder in Alden Biesen eingesetzt werden.
Das Thema der Veranstaltung war "Licht und Schatten". Dafür war die Kirche ein wunderschöner Ort. Wenn das Sonnenlicht darauf schien, warf es schöne Schatten auf die Kronleuchter an den Wänden. Frankema fand die Atmosphäre der Veranstaltung "wirklich herzerwärmend". Die Organisation war sehr freundlich gegenüber den Floristen; sie kamen einfach viermal am Tag vorbei, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung war. Das ist manchmal ganz anders.'
In der Gaanderij des Landguts Alden Biesen präsentierte die Blumendesignerin Lily Beelen ihre Serie von tragbaren Designs. Ich kann etwas für mich abhaken: meine eigene Gaanderij mit neun Designs", sagt Lily Beelen. Es war definitiv eine Herausforderung und ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Sohn Tim hatte zum Beispiel passende Gitarrenmusik komponiert, die speziell auf den Raum und die Motive zugeschnitten war. Das sorgte dafür, dass sich die Besucher in einem ruhigen und stimmungsvollen Ambiente vergnügen konnten.
Basis des schwarzen Kleides mit Schleppe war ein schwarzes Glitzer-Mieder. Beelen konstruierte ein etwa einen Meter breites Schulterstück. Der Rahmen, der sich an die Schultern anlehnte, wurde mit schwarzer Wolle zu einem Schachbrettmuster geflochten. In gefütterten Röhren kamen Südwindlilien (Ornithogalum), weiße Mini-Anthurien und Gräser. Schwarze Kordeln mit glänzenden Steinen sorgten für Bewegung, die Beleuchtung war der letzte Schliff.
Die Ärmel des roten Kleides mit hängendem Rahmen wurden von einem Stoff mit gestickten Blumen inspiriert, der mit roten Perlen verziert war. Über die Arme verlief ein bordeauxfarbener Rahmen aus Pfeifenreinigern, der mit Heidekraut umwickelt und mit Vanda, Rosen, Hortensien und rosa Craspedia geschmückt war. Für den Kopf entwarf Beelen eine quer verlaufende Form: "Ein moderner Piratenhut" aus denselben Materialien.
Das rote Wollkleid mit Schleppe war ein echtes Statement. Das Modell trug ein langes Kleid mit einer Schleppe von etwa 2,5 Metern, eine Jacke mit Schärpe und einen zweiteiligen Kragen. Vierzig Wollrosetten wurden zu Rosen gedreht und bildeten "Taschen", in die abwechselnd Vanda oder Rose und Hortensie gesteckt wurden. So konnten die Blumen an den Ausstellungstagen schnell ausgetauscht werden. Ein vorhandenes Hutmodell erhielt einen Rahmen aus Hühnerdraht, in den rosa-roter Tüll eingewebt und mit Vanda in Bordeaux und englischen Rosen in Fuchsia verziert wurde.
Das braune Kleid erinnert an das 17. Jahrhundert. Für einen geheimnisvollen Look kreierte Beelen eine schwebende Kapuze auf Schulterstützen. Ein Rahmen aus braunen Pfeifenreinigern wurde mit kleinen Quadraten aus braunem Faserpapier überzogen, auf die dunkelbraune Vanda-Orchideen geklebt wurden. Die Pfeifenreiniger an den Ärmeln enthielten kupferne Scheuerschwämme und wiederum wunderschöne dunkelbraune Vanda-Orchideen.
Zwölf aufgerollte Tischsets bildeten den Kragen des beigen Ensembles. In die entstandenen Öffnungen wurden Papierblumen geklebt. Lange braune Weidenruten, Ranken von flauschigen Clematis und kleine weiße Phalaenopsis (an den Stielenden gewachst) sorgten für ein flottes, leichtes Gesamtbild.
Conny van der Westerlaken hatte im Turmzimmer eine wunderschöne ätherische Installation mit dem Thema "Mich selbst im Schatten des Sommers finden" geschaffen. Um einen Spiegel herum wirbelten Lunarienkränze, umgeben von Hagebutten, Passionsblumenfrüchten und Clematisflaum. Durch diesen Spiegel sahen sich die ankommenden Besucher inmitten der botanischen Materialien.
Im angrenzenden Raum waren 16 "kleinere" Objekte ausgestellt, die mit unterschiedlichen Materialien und Techniken hergestellt wurden, aber alle in den Farben Gold, Blau und Weiß gehalten waren. Hierfür hatte ich das Thema "Gold, Blau und Weiß, jedes Mal in einem anderen Licht" gewählt", sagt sie. Blau wird in Gemälden oft hinzugefügt, um Schattentöne zu erzeugen, und Weiß für Lichter. Weiß und Blau ist auch eine Anspielung auf Delfter Porzellan, weil ich Niederländerin bin, und Gold für das gewisse Extra.
Für das Porträt habe ich einen Algorithmus verwendet, um ein Foto, das ich von einem Freund gemacht habe, in ein Drahtmuster umzuwandeln. Das Porträt besteht aus 423 Nägeln und 5.000 Drähten für eine Acrylplatte mit LED-Beleuchtung. Der Algorithmus ermittelte, wie oft ein Draht von einem Nagel zum anderen geführt werden musste, um eine bestimmte Farbintensität an den Kreuzungspunkten zu erhalten. Rein durch die Drähte wird dann das Bild erzeugt. Aus Zeitgründen musste ich die Idee, ein florales Ornament zu gestalten, in letzter Minute vereinfachen.
Das Arrangement umfasste Corokia, selbstgetrocknete weiße Passiflora und Ranunkeln: "Die Corokia bildete die Verbindung mit dem Linienmuster der Fäden, die Blumen die farbliche Verbindung mit Blau und Weiß.
Die nächste Ausgabe der Féerie Florale in Alden Biesen findet vom 25. bis 28. September 2026 statt.