Gestalten, was entstehen will

Der botanische Künstler Erik Lockley verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Blumendesign. Er entwirft Feldsträuße, spezielle Arrangements für Spitzenrestaurants und gestaltet Gärten für die Kunden seines Blumenladens in Antwerpen. Erik Lockley kreiert keine Blumenarrangements, sondern formt, was er kreieren möchte.

Weihnachten bedeutet für mich das Fest des Lichts. Die Tage werden wieder länger, das Leben beginnt wieder, es geht auf den Frühling zu. Auch wenn die Blumen jetzt noch auf den Feldern stehen, hängen ihre Köpfe nach unten, denn es ist Winter. Sie sterben, aber sie tragen auch schon das Leben für das neue Jahr in sich: die Samen, die bald in die Erde fallen werden. Abgebrochene Zweige sind tot, aber in Kombination mit lebenden Materialien entsteht eine gewisse Spannung. Auch das ist Weihnachten.

Um mich zu inspirieren, habe ich einfach auf das Feld, die Materialien und den Raum gehört, und so sind diese Stücke entstanden. Die Kreationen basieren hauptsächlich auf dem Licht, dem Leben, der Richtung, dem Gleichgewicht zwischen Winter und Sommer. Im Sommer sind die Materialien gewachsen, und jetzt kommen sie hier zu ihrer vollen Entfaltung.

Mittwinterlicher Zauber

In der Winterzeit klingt die Welt ein wenig weicher. Die Farben
gehen in Grautöne über, Formen und Texturen treten deutlich hervor. In Arrangements bekommt jede Blume und jeder Zweig seine eigene Bühne.

Arbeiten mit einer reichen, winterlichen Farbpalette

Als gebürtige Friesin liebt die Floraldesignerin Hanneke Frankema die Wintersaison sehr. Eine winterliche Atmosphäre zu schaffen, ist immer eine schöne Herausforderung. Für eine ausgeprägte Winteratmosphäre ist die Arbeit mit Kerzenwachs nach wie vor sehr wirkungsvoll - es hat einen schönen kühlen Glanz und ein sehr winterliches Aussehen, das die Verbraucher als etwas ganz Besonderes empfinden. Wenn man einfache Styroporformen (aus Verpackungsmaterial) in ruhigen Stunden mit einer Schicht aus Kerzenwachs überzieht, kann man in der Weihnachts- und Winterzeit eine ganze Menge davon verkaufen.

Sie ist der Meinung, dass Nachhaltigkeit ein Thema ist, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Winter bedeutet für mich auch, mit 100 Prozent natürlichen Materialien zu arbeiten. Und die Wiederverwendung von Verpackungen oder Restmaterialien ist zum Beispiel sehr gut einsetzbar. Wenn man zum Beispiel Bambusrohre als Wasserspeicher auf Restmaterialien wie Holzzylindern platziert, entstehen sehr schnell schlanke Objekte, die als Gruppe kraftvoll wirken, aber auch als Einzelblumenobjekte auffallen.

Zum Winter gehören auch ein ruhiges Aussehen und Gemütlichkeit. Ein Kranz aus Davallia-Wurzeln mit Gypsophila 'Million Daisy' braucht nur drei weiße Clematis-Blüten. Sie können aber auch Pflanzen und Schnittblumen mischen. Getrocknete Corokia gibt einen schönen grauen Winterlook, Tillandsia passt in Farbe und Aussehen nahtlos dazu. Mit schönen Gloriosa, Clematis, Scabiosa, Phalaenopsis, Bromelia und Polianthes tuberosa entsteht dann eine reiche, winterliche Palette".

Anregungen geben und eine gemütliche Atmosphäre schaffen".

Die Blumenhändlerin Charlotte Bartholomé kann das 10-jährige Bestehen ihres Blumenladens nicht unbemerkt lassen. So ein besonderer Moment muss gefeiert werden, eine einmalige Gelegenheit, den Laden in Partylaune zu bringen und Kunden, Freunde und Lieferanten einzuladen.

Zu allen Anlässen wird der Laden in ein zauberhaftes Erlebnis verwandelt. Auch zu Weihnachten soll das gesamte Geschäft erstrahlen und eine besondere Weihnachtsatmosphäre ausstrahlen. Ich werde sowieso einen sehr großen Weihnachtsbaum schmücken. Einen echten, der bis zu vier Meter hoch sein wird. Jedes Jahr ändere ich die Farbe der Dekoration. Dieses Jahr setze ich auf Bronze, Braun, Gold und ein bisschen Grün, wobei jede Ecke ihre eigene Farbe hat. In der Mitte wird es eine schöne Tischdekoration mit Blumenarrangements geben. Es ist wichtig, dass man den Leuten Ideen gibt.

Charlotte liebt die gemütliche, warme Atmosphäre der Weihnachtszeit, um ihre Kunden glücklich zu machen. Klassische Formen wie Sterne und Kränze bleiben ein fester Bestandteil, aber ich experimentiere auch gerne mit neuen Formen und Materialien. Neben Rot und Grün werden in diesem Jahr auch helle Töne in Kombination mit Gold und Bronze eine wichtige Rolle spielen. Und natürlich auch Kreationen mit Licht.

Grafische Silhouette

Dieser Fächer ist als Rahmenbouquet konstruiert: Frische Tillandsia ist eng um 5 mm starken Aluminiumdraht gewickelt und bildet so eine belastbare Stütze. In diesem Rahmen erhält die Clematis Amazing Kansas die Bühne, ergänzt durch raffinierte Akzente von Talinum 'Long John', Polianthes tuberosa, Phalaenopsis, Gloriosa und hübschem Laub für zusätzliche Tiefe und Details. Die Kombination aus luftigen Pflanzenstrukturen und schlanken Blütenstängeln ergibt eine leichte und grafische Wintersilhouette.

Nüchterne Eleganz

Zwei Zylindervasen auf Sockeln sind fest mit getrockneten Zweigen umwickelt, wobei die engen und sauberen Bindungslinien ein bewusster Teil des Designs sind. Die Blumen sind zwischen den Zweigen eingeklemmt, was ein schnelles und effizientes Arbeiten ermöglicht, vorausgesetzt, das Holz ist vollständig trocken - denn frische Zweige schrumpfen noch. Blumensorten wie Sanguisorba und Gloriosa heben sich in dieser strengen Umgebung elegant ab.

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